Freiwilligendienst im Porträt

Liban Hassan Awsaid macht seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA). Dort berät er Menschen aus Afrika. Er füllt mit ihnen Formulare aus und unterstützt sie bei Fragen z.B. zum Jobcenter, BAMF, Gericht, Sozialamt oder anderen Behörden.

Liban hat an der Universität in Somalia Menschenrechte und Flüchtlingsrecht studiert. Er hat viele Jahre als Rechtsanwalt für Menschenrechte in Somalia, Kenia, Tunesien und Pakistan gearbeitet. Unter anderem war er für United Nations (UNHCR), Norwegian Refugee Council (NRC), European Commission (EC) und Association of European Parliamentarians with Africa (AWEPA) tätig. 2015 musste Liban aus Somalia fliehen. Seit 2017 wohnt der 50-Jährige in Deutschland.

Liban ist sehr aktiv. Seit letztem Jahr ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Flüchtlingsrats Sachsen-Anhalt e.V. und dieses Jahr hat er mit Freunden und Familie den Verein Somali Diaspora in Deutschland (SOMDID) gegründet. Der Verein hilft ethnischen Somaliern (aus Somalia, Somaliland, Äthiopien, Kenia und Dschibuti) und anderen Afrikanern in Deutschland.

„In Deutschland, wohnen heutzutage ca. 60 000 Geflüchtete aus Somalia. Sie sind nach Deutschland geflohen wegen des Bürgerkrieges, der schon 33 Jahren dauert. Viele Menschen können nicht lesen und schreiben. Der Asylprozess ist sehr kompliziert und stressig. Als Rechtsanwalt möchte ich diesen Menschen helfen.“, erklärt Liban und erzählt: „Ich habe alles selbst erlebt und kenne die Probleme. Es ist sehr kompliziert, ein Flüchtling zu sein.“ Liban hat seine Frau und seine Kinder sechs Jahre nicht sehen können. Jetzt sind sie zu Glück wieder zusammen.

Für die Zukunft wünscht er sich: vielen Menschen helfen zu können, sich und seine Familie in Deutschland zu integrieren und den Master in Law in Deutschland zu absolvieren. Sein oberstes Ziel ist es, nach Somalia zurückzukehren, wenn sich die Sicherheitslage bessert. Seine Vision: “Ich möchte mich in der Politik engagieren, um Korruption zu bekämpfen und Gerechtigkeit zu fördern.“

Foto: Marcus-Andreas Mohr

Text: Rymma Fil