Mohammad Hakmi macht einen Bundesfreiwilligendienst im Naturkundehaus Schönburg, wo er die Tiere und das Gelände pflegt. Es gibt hier Laufenten, Hühner, Kamerun-Schafe und Ziegen. „Sie sind wichtig für den Umweltschutz. Ziegen und Schafe sind gut für den Boden. Sie treten den Kot in den Boden. Der hat viele Mineralstoffe von der Wiese, die sie essen. Ein Mineralstoffkreislauf.“, erklärt Mohammad begeistert.
Der gelernte Agraringenieur kam 2015 nach Deutschland, als in Syrien der Bürgerkrieg ausbrach. Als Mohammad in Naumburg in der Unterkunft für Geflüchtete ankam, fragte er gleich, ob er ein Stück Fläche am Haus für ein Gemüse- und Blumenbeet nutzen kann. Nach wenigen Monaten organsierte er sich einen Schrebergarten. Beim Anbau von Pflanzen ist Mohammad ganz in seinem Element.
Die Zukunftswerkstatt Mitteldeutschland schlug ihm den BFD beim Naturkundehaus Schönburg vor. Das hat gepasst.
„Wenn Kindergruppen kommen zeige ich ihnen die Pflanzen und Tiere. Es ist für Kinder wichtig, die Natur kennenzulernen und mehr über ihre Umwelt zu erfahren“, berichtet Mohammad.
Jeden Tag in der Woche fährt Mohmmad mit dem Fahrrad circa 20 min nach Schönburg. Außer wenn es zu kalt ist, dann nimmt er den Bus. Der kommt nur alle zwei Stunden. „Meist bin ich allein im Bus. Ein Bus nur für mich“, lacht er.
Das Gelände vom Naturkundehaus liegt direkt an der Saale. Im Hintergrund ist die Schönburg. Mohammad erzählt: „Vier Tage bin ich hier unten und ein Tag oben auf der Burg. Dort sind die Ziegen und Weinstöcke.“
Der Verein erlitt in dem letzten Jahr einen schweren Schlag, als das geschäftsführende Paar schwer erkrankte und einer verstarb. Die Pflege der Tiere musste aber weitergehen. „Zum Glück kam Mohammad. Wir sind sehr dankbar für seine Hilfe“, bekräftigt Herr Kind vom Vorstand. „Wir wollten den BFD verlängern, aber aufgrund der Kürzungen 2024 kann er nur bis Ende des Jahres den BFD noch machen. Das ist sehr schade.“
Mohammad kann den BFD nur empfehlen, weil „es ist besser etwas zu machen, nicht sinnlos herumzusitzen. Jeden Tag etwas zu machen, das tut gut.“ Sein größter Wunsch ist es, nach dem BFD eine Arbeit zu finden.
Text und Bild: Kristin Wicklein