Fachtagung Freiwilligendienste als Brückenbauer

Halle (Saale), 18.11.2025 – Bei der landesweiten Fachtagung „Freiwilligendienste als Brückenbauer für Vielfalt und Teilhabe“ wurde eindrucksvoll sichtbar, wie sehr Menschen mit Migrationsgeschichte Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt bereichern. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Servicestelle „Freiwilligendienste – Integriert in Sachsen-Anhalt“ in Trägerschaft der Freiwilligen-Agentur Halle, trafen sich zahlreiche Partner:innen, Wegbegleiter:innen, Träger, Einsatzstellen, Freiwillige sowie Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung in Halle, um gemeinsam auf die vergangene Entwicklung zurückzublicken und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

Die Teilnehmenden erlebten in den Franckeschen Stiftungen ein Programm aus Rückblicken, fachlichem Austausch und persönlichen Erfahrungsberichten. Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt, würdigte in ihrem Grußwort das langjährige Engagement der Servicestelle, die seit 2015 die Ansprache und Einbindung von Menschen mit Migrationsgeschichte in Freiwilligendiensten fördert :
„Die Servicestelle „Freiwilligendienste – Integriert in Sachsen-Anhalt“ leistet seit 10 Jahren einen enormen Beitrag, um Menschen mit Migrationsgeschichte den Zugang zu Freiwilligendiensten zu erleichtern. Freiwilligendienste eröffnen dabei Chancen zur Teilhabe und zur Integration. Auf der heutigen Tagung bündeln wir unsere Kräfte, um diese Chancen zu erkennen und konsequent zu nutzen.“, so Möbbeck.

Vielfältige Themen und lebendige Diskussion

Die Fachtagung bot in acht Themeninseln Raum für intensive Diskussionen zu aktuellen Fragen der Integration, Bildung und dem gesellschaftlichen Mehrwert von Freiwilligendiensten. Im Fokus standen dabei Strategien zur Stärkung des Zusammenhalts, die Sichtbarkeit von Freiwilligen mit Migrationsgeschichte sowie der Umgang mit Diskriminierungserfahrungen.

In einer lebhaften Fishbowl-Diskussion diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Trägern, Zivilgesellschaft und Freiwilligendiensten über Herausforderungen und Chancen für die Zukunft von Freiwilligendiensten als Brückenbauer für Vielfalt und Teilhabe. Schnell wurde deutlich: Freiwilligendienste schaffen verbindende Erlebnisse unabhängig von Herkunft oder Lebensweg.

Die ehemalige Freiwillige und heutige Geschäftsführerin des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt, Rimma Fil, berichtete über ihre eigenen Erfahrungen: „In der Ukraine habe ich als Journalistin und Medienexpertin gearbeitet. Als ich hierherkam, musste ich ganz von vorne anfangen. Der Freiwilligendienst hat mir dabei geholfen, Deutsch zu lernen und neue soziale Kontakte zu knüpfen. Diese Erfahrung war für mich sehr wichtig. Ich bin überzeugt, dass der Freiwilligendienst die beste Möglichkeit ist, sich in einem neuen Land zu integrieren.

Christine Sattler, Geschäftsführerin der Freiwilligen-Agentur Halle zieht ein positives Fazit nach der Veranstaltung: „Freiwilligendienste eröffnen nicht nur den Engagierten neue Perspektiven, sondern wirken auch gesellschaftlich als Räume der Begegnung, des Lernens und der gegenseitigen Wertschätzung. Gerade vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen sind diese positiven Effekte der Integration und Teilhabe wichtiger denn je.“

 


Fotos: Falk Wenzel