Als Yuliia nach Deutschland kam, entschied sie sich für Magdeburg, da ihr die Stadt schon von einem Praktikum bekannt war, das sie 2018 beim Offenen Kanal Magdeburg absolviert hatte. Jetzt macht Yuliia einen Bundesfreiwilligendienst beim Offenen Kanal.
„Meine Kollegen sind großartig. Sie haben mir viel geholfen. Daher ist es mir eine große Ehre, hier helfen und nützlich sein zu können.“
Yuliia hat in der Ukraine in einem Fernsehsender gearbeitet. Sie kennt die Arbeit und macht ihren BFD mit Leidenschaft. Sie pflegt beim Offenen Kanal Magdeburg die Social Media Kanäle und erstellt Videos, z.B. über ukrainische Frauen, die in Sachsen-Anhalt leben.
Yuliia Vertiahina ist eine kluge, junge Frau mit einem nicht leichten Schicksal. „Als der Krieg in der Ukraine anfing, verbrachten wir 40 Tage unter russischer Besatzung in Kachovka. Wir fanden Zuflucht an einem sicheren Ort. Verwandte und Freunde unterstützten uns in der Zeit.”, erzählt sie. Am 8. Mai 2022 kam Yuliia zusammen mit ihrer kleinen Tochter Maria, die gerade 13 Monate alt war, in Magdeburg an.
Yuliia ist sehr erleichtert, mit ihrer Tochter hier in Sicherheit zu sein und betont: „Ich bin Deutschland und seinen wunderbaren Menschen sehr dankbar für die Hilfe für alle Ukrainer, meine Tochter und mich. (…) Der BFD ist für mich sehr wichtig, in einem Kreis von Menschen zu sein und sich nicht einsam zu fühlen, weil alle aus meiner Familie sind in der Ukraine geblieben.“ Yuliia hat ihren Mann, Serhii, seit Mai 2022 nicht mehr gesehen, da er sich derzeit im ukrainischen Militärdienst befindet. Sie telefonieren jedoch einmal pro Woche miteinander. Der größte Wunsch von Yuliia ist es, mit ihrem Mann zu sein und das Ende des Krieges.
Text: Rymma Fil
Foto: Marcus-Andreas Mohr